Janet Mueller, warum haben Sie bei dem Projekt von Storyfabrics + Manja Gideon Stiftung mitgemacht?
Wenn es um Menschen geht, engagiere ich mich gern mit meiner Kunst. Wenn ich mit dem, was ich gut kann, etwas Sinnvolles unterstützen kann, dann bin ich dabei. Zivilgesellschaftliches Engagement verbindet uns Menschen miteinander und schafft Vertrauen und Gemeinschaft. Je aufgeklärter wir sind, desto besser. Daher ist es wichtig, dass es lokale Anlaufstellen für Beratung und Aufklärung gibt, wie die Krebsliga Zürich oder die Manja Gideon Stiftung. Vielleicht haben meine Überlegungen auch etwas mit meiner Herkunft zu tun. Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Dort habe ich gelernt, dass man einander hilft. Das ist tief in mir verankert. Miteinander statt gegeneinander. Das spiegelt sich in meiner Arbeit und in meinem Handeln. Als moderne Frau denkt man ja immer man weiss so viel – aber das stimmt gar nicht. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass am 8. Mai Welttag des Eierstockkrebs ist.
Was zeichnet Ihr Design aus?
Mich inspiriert, was ich fühle. Das kann man sich wie einen inneren Dialog vorstellen. Meine Kissen lesen sich wie zehn verschiedene Momentaufnahmen. Nach der Ausgangszene geht es Bild für Bild weiter. Ich habe meine Ideen intuitiv aufs Stück Textil übertragen. Das Thema hat ganz viel in mir ausgelöst. Ich wollte das richtig rausmalen. Meine Motive zeigen gradlinige und verschlungene Linien. Das ist eine schnelle Geste, minimalistisch, fast grafisch. Für mich zeigt sich darin ein Bezug zur Aussenwelt, zu anderen Menschen, zu mir selber. Alles ist miteinander verbunden – Körper, Gesundheit, wie wir mit uns umgehen, wie wir mit anderen umgehen. Eins der Kissen zeigt zum Beispiel ganz viele Gesichter.
Was bedeutet Ihnen Frauengesundheit?
Viel, vielleicht auch, weil ich selber gerade eine «Frauengeschichte» hatte. Das war ein einschneidendes Erlebnis. Bislang wusste ich nicht mal, dass es Eierstockkrebs gibt, obwohl ich regelmässig zur Frauenärztin gehe und mich untersuchen lasse. Nachdem ich einiges zum Thema gelesen hatte, war ich bei ihr, habe mich genau informiert und auch mein Risiko besprochen. Sie war sehr lässig, und als ich aus dem Termin rausgelaufen bin, habe ich mich gut gefühlt. Wir müssen für uns selbst einstehen und uns stark machen. Das Thema betrifft wenige, geht uns aber alle an. Es kann jeden von uns oder eine Freundin, einen geliebten Menschen treffen. Dann nicht alleine zu sein, macht Mut und gibt Hoffnung.
Janet Mueller ist Künstlerin. Sie macht Projekte, Objekte, Malerei, Tape Art und Kunst im öffentlichen Raum. «Ich kann nicht nicht gestalten», sagt sie. Mueller engagiert sich regelmässig in Charity-Projekten und nimmt an öffentlichen Aktionen teil – zuletzt während der Corona Virus Pandemie im Frühjahr 2020 mit einem Kunstprojekt auf Instagram.
Alle Unikate können bei www.storyfabrics.com/de bestellt werden. 50 CHF von jeder verkauften Kissenhülle fliessen als Spende an die MGF; 50 CHF an die Designerinnen.
Mehr Infos auf auch www.krebsligazuerich.ch
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