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Genetik – Diagnostik - Ernährung

Autorenbild: Manja Gideon FoundationManja Gideon Foundation

November 1, 2024




Am 1. St. Galler Informationstag für familiären Brust- und Eierstockkrebs vermittelten Fachleute Wissen über Gene und Krebs, erbliche Veranlagung oder Sport und Ernährung.

Über 80 Personen nahmen an der von Prof. Dr. Jens Huober, Brustzentrum am Kantonsspital St. Gallen, und Dr. Rudolf Morant, Präsident der Krebsliga Ostschweiz, organisierten Veranstaltung teil.


Die Manja Gideon Stiftung hat den Anlass gefördert. Für uns war Elena Su, Doktorandin der Medizin, an dem Tag vor Ort, um unsere Aufklärungsarbeit vorzustellen.


Nach ihrem mündlichen Bericht, haben wir für Sie die wesentlichen Erkenntnisse aller Vorträge stichwortartig zusammengefasst. 



Gene und Krebs: Was bedeutet eine erbliche Veranlagung für Brust- und Eierstockkrebs und welche Gene sind wichtig?


Vortrag von Dr. Christine Strub, Oberärztin mbF, Brustzentrum, KSSG


  • Welche Rolle spielen Gene und Mutationen?

  • Zitat Dr. Strub: «Jeden Tag entstehen durch verschiedenste Einflüsse (Umwelt, Lebensstil, Alterung) Genveränderungen in einzelnen Körperzellen, die die Entwicklung von Krebs begünstigen.»

  • Sie erklärt, dass sich die Richtlinien ständig ändern und die Patientinnen das Risikoprofil ihrer Mutationen regelmässig kontrollieren sollten

  • Krebs kann erblich bedingt sein.

  • Immer mehr Familien erfahren von einer solchen Veranlagung.

  • Die Konsequenzen einer Genveränderung sind vielfältig.

  • Die Empfehlungen unterscheiden sich je nach Gen und werden für die einzelnen Personen/Familien angepasst.

  • Die Empfehlungen ändern sich aufgrund von neuen Erkenntnissen.

  • Es gibt spezielle Therapien für Mutationsträger/-innen.

  • Das Wissen über die Genveränderung kann genutzt werden, um gesund zu bleiben. 



Was tun bei erblich bedingter Veranlagung für Brust- oder Eierstockkrebs?

 

Vorträge von

Dr. Natalie Chuck, lt. Ärztin Radiologie Spital Thun und PD 

Dr. Inga Gekes, stv. Chefärztin/Fachbereichsltg. Senologie, Brustzentrum KSSG

Dr. Irene Trummer Sander, lt. Ärztin Frauenklinik Spital Wil


  • Prophylaxe: Was kommt in Frage?

  • Die Entfernung von Eierstöcken und Eileitern wird empfohlen; bei BRCA1 mit 35-40 Jahren, bei BRCA2 mit 40-45 Jahren

  • Dies reduziert das Risiko für Eierstockkrebs sehr deutlich. 

  • kein klarer Einfluss auf das Neuauftreten von Brustkrebs

  • bessere Prognose bei Brustkrebserkrankung

  • deutliche Senkung der Sterblichkeit insgesamt

  • Eine Hormonersatztherapie ist in der Regel sinnvoll

  • Möglicherweise in Zukunft primär Eileiter, erst später Eierstock entfernen



Sport und Ernährung – was ist gut und was nicht?


Vortrag von Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde Technische Universität München

 

  • Man hat festgestellt, dass Athletinnen ein signifikant kleineres Risiko für Brustkrebs haben. 

  • Zitat Prof. Kiechle: „Ernährung ist Krebs-Prävention und Krebs-Therapie!“ 

  • Vor allem Fettleibigkeit spielt eine grosse Rolle. 

  • Wenn man Fettanteil in der Ernährung von bereits erkrankten Brustkrebs-Patientinnen reduziert, ist das Rückfallrisiko kleiner. 

  • Moderates Sportprogramm zeigt deutlichen Benefit, unabhängig vom BMI. 

  • Beides (Ernährung und Sport) gilt auch für BRCA-Mutationsträgerinnen

  • Empfohlene Ernährung: Mediterran.



Was kann ich als Betroffene tun? 


Gespräche mit 

Dr. Manuela Rabaglio, Präsidentin der SAKK Arbeitsgruppe Genetik (CPTC)

Jasmin von Wartburg, Ernährungs- und Präventionscoach

Ursula Ganz-Blättler, SAKK Patienten-Rat


Tipps:

  • nehmen Sie sich Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und suchen Sie Unterstützung – auch professionell

  • Es gibt ein Recht auf Information zu genetischen, innerfamiliär bestehenden Risiken und Chancen.

  • Es gibt ein Recht auf Nichtwissen.

  • Es gibt keine Garantien - und deshalb auch keine allgemein verbindlichen Regeln im Umgang mit möglicherweise belastenden genetischen Prädispositionen.

  • Es ist mein Leben, hier und jetzt. Die Verantwortung trage ich für mich allein, nicht für andere Menschen.

  • Beratungsangebote helfen, beim Abwägen der Optionen.



Entscheidungshilfen und Coaching


Vortrag von Prof. Dr. Kerstin Rhiem, Lt. Ärztin Zentrum familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Uniklinik Köln (D.)


  • Die Uniklinik Köln folgt Guidelines 

  • enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, bspw. mit Breast Study Nurses, ist sinnvoll

  • BRCA Netzwerke sind eine Ressource. Zu Gast war das Netzwerk aus Deutschland. 

 


 

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